Faszienforschung
Faszien – ein neues Forschungsfeld
Lange Zeit wurden die Faszien als reines «Verpackungsmaterial» für Muskeln, Knochen und Organe betrachtet. Heute ist die Wichtigkeit der Faszien von der Wissenschaft anerkannt und macht sie zu einem spannenden neuen Forschungsfeld.
 
Zu den Faszien gehören alle Gelenk-und Organkapseln, Sehnenplatten, Muskelsepten, Bänder, Sehnen sowie Strukturen in Gestalt von flächigen Bindegewebsschichten wie die Plantarfaszie der Fusssohle. Durch ihre körperweite Vernetzung verbinden sie alle Strukturen des Körpers miteinander. Als sehr anpassungsfähiges Gewebe erzeugen sie so ein «Spannungsnetz», durch das der Körper in der Schwerkraft aufrecht gehalten wird. Die Faszien reagieren auf die Art und Weise, wie sie beansprucht werden und somit auf die Bewegungsqualität und Bewegungsrichtungen. Gesunde Faszien passen sich den verschiedenen Belastungen an und bilden ein Gewebekontinuum.
 
Um eine mühelos gleitende Bewegung der Muskulatur und eine optimale Bewegungsfreiheit der Gelenke zu erreichen, müssen Faszien gut «bewässert» sein und eine hohe Zugspannung aufweisen. Bewegungsarmut führt zu einer Art Verfilzung, Fehl- und Schonhaltungen sowie Überbeanspruchung zu Verspannungen und eventuell sogar Mikrorissen in den Faszien. Elastizität und Geschmeidigkeit gehen verloren. Die dynamische Stütz- und Spannkraft der Faszien lässt nach. Strukturelle Integration fördert und unterstützt die Eigenregulation des Fasziennetzes. So gewinnt es wieder an Spannkraft und Elastizität.
 
«Plastination Project» – © FasciaResearchSociety.org
 
 

Weitere Informationen zur Forschung

In den vergangenen Jahren hat die klinische Forschung grosse Fortschritte im besseren Verständnis der Faszien und ihrer Bedeutung für die Gesundheit des Menschen gemacht. Weitere Informationen finden Sie auch auf folgenden Seiten:
 
Seit 2007, rund 30 Jahre nach Dr. Ida P. Rolfs Tod, treffen sich alle zwei Jahre Faszienforscher mit Therapeuten und Ärzten.
 
Die Ida Pauline Rolf-Forschungsstiftung fördert und unterstützt interdisziplinäre, wissenschaftlich fundierte Forschung.
 
Dr. Guimberteau ist ein französicher Handchirurg. Seit einigen Jahren filmt er während den Eingriffen mit einer hochauflösenden Kamera. «Strolling under the skin» war sein erster Film.